In den letzten Tagen haben mich gleich mehrere Anfragen erreicht, was ich von einer Auslagerung des Community Managements zu einem externen Dienstleister halte. Passenderweise habe ich auch schon seit ca. einem Monat einen Artikel zu dieser Fragestellung in den Entwürfen liegen. Ein Grund für den bisherigen Entwurfsstatus ist wohl auch darin zu sehen, dass es auf die Frage „Stelle ich einen Community Manager an oder nehme ich einen externen Dienstleister“ keine wirklich konkrete und vor allem keine kurze Antwort gibt. Daher teile ich meine Gedanken und Einschätzungen zum Thema „Internes / Externes Community Management“ in eine kleine Serie auf.
Zum Verständis: Mir ist aufgefallen, dass die verwendeten Begrifflichkeiten „externes Community Management“ unter Umständen nicht eindeutig sind und stellenweise mit abweichender Bedeutung Verwendung finden. Unter externem Community Management verstehe ich im Zusammenhang mit dieser Serie die Auslagerung des Aufgabengebietes an einen externen Dienstleister. Community Management außerhalb der eigenen Community bezeichne ich als dezentrales oder auch asymmetrisches Community Management.
Kernfrage: Was soll mein Community Management leisten?
Vor der Frage „Community Management intern oder extern?“ sollte zunächst geklärt werden, was genau denn eigentlich die Erwartungen an das Community Management sind. Inzwischen sprechen zwar viele über das Thema Community Management, die Vorstellungen könnten allerdings (meist) unterschiedlicher kaum sein. Für einige Firmen ist Community Management gleichzusetzen mit User-Support oder Foren-Moderation, in anderen Firmen geht es viel weiter und der Community Manager ist so etwas wie der Produkt-Manager für die Community. Meine persönliche Definition zum Thema Community Management geht Richtung zweiteres, d.h. ein Community Manager sollte (im Idealfall) letztendlich die Verantwortung für alle operativen und strategischen Fragestellungen tragen, die rund um den Aufbau und Betrieb einer Online-Community anfallen.
Welche Aufgaben im konkreten Fall unter das Thema Community Management fallen (sollen), kann jedes Unternehmen natürlich nur für sich selbst beantworten. Dabei gibt es keine pauschale Unterteilung in gut oder schlecht, richtig oder falsch, sondern es besteht die einfache Notwendigkeit, sich dieser Fragestellung überhaupt bewusst zu werden und die Frage für sich selbst abschließend zu beantworten.
In meinen Augen ist der Aufgabenumfang neben anderen Faktoren mitentscheidend dafür, um die Ursprungsfrage „Community Management intern oder extern?“ beantworten zu können. Weitere Informationen dann im zweiten Teil der kleinen Serie.
- Community-Management: intern oder extern? Teil 1
- Community-Management: intern oder extern? Teil 2
- Community-Management: intern oder extern? Teil 3
Gute Frage – und gute Gegenfrage…
In meinen Augen muss ein Community Manager intern sehr gut verdrahtet sein, um eben eine Schnittstelle zwischen den Interessen der User/Kunden und denen der Firma zu bilden.
Diese Woche habe ich gerade im Rahmen eines Workshops mit einer Firma diskutiert, die für diese Aufgabe eine Kommunikations-/PR-Agentur beauftragen wollte.
Da ist man dann aber wieder schnell bei „offiziellen Sprachregelungen“ und nicht bei ernst gemeinter Kommunikation in Augenhöhe mit den Kunden…
Gruß
Andreas
Die interne Vernetzung ist ein sehr gutes Argument, das werde ich im dritten Teil der Serie direkt mit aufnehmen.
Das Hauptproblem an der „Agentursicht“ ist in meinen Augen, dass die Kunden immer noch nicht als Individuen, sondern als Masse wahrgenommen werden. Und aus Sicht der Kunden steht dann dort eben auch kein Herr Mustermann als Community Manager sondern die anonyme Agentur XY. Da passen zwei Welten in meinen Augen einfach nicht zusammen, vielleicht einfach noch nicht.