Software Biz Community – Online-Vermarktung von Software

Im Rahmen dieses Artikel möchte ich euch das Projekt „Software Biz Community“ vorstellen, welches ich in Kooperation mit der Social Media-Agentur Eikyo im Auftrag von Intel betreue.

Zielgruppe Softwareentwickler
Die Plattform richtet sich in erster Linie an existierende und zukünftige Partner des Intel Software Partner Programms. Primär für kleinere Software-Häuser und Ein-Mann-Entwickler stellt sich oft die Frage, wie die eigene Software sinnvoll vermarktet werden kann. Die herkömmlichen Vertriebs- und Vermarktungswege sind in vielen Fällen auf die Bedürfnisse größerer Unternehmen mit einem entsprechend hohen Budget zugeschnitten. Eine interessante Alternative bietet mehr und mehr die Vermarktung über das Internet: Die gewünschten Zielgruppen können vergleichsweise zielgerichtet und vielfach sogar kostengünstiger als über herkömmliche Vertriebswege angesprochen werden.

Know-how von Social Media-Experten
Auch wenn in den letzten Monaten verstärkt über die Entwicklung der Online-Vermarktungskanäle in den Medien berichtet wird, allen voran über Social Media-Dienste wie Facebook, Twitter und Co., bleiben für den Praxiseinsatz in Firmen viele Frage offen: Ob und in wie weit können diese Kanäle schon sinnvoll für die Vermarktung der eigenen Produkte eingesetzt werden? Welche Dienste eignen sich besonders gut? Welche Regeln sind zu beachten?

Genau mit diesen Fragestellungen wird sich die Software Biz Community beschäftigen. Kernstück ist dabei der interne Blog, in dem Experten aus dem Social Media-Umfeld theoretisches und praktisches Know-how rund um Social Media-Dienste und die Online-Distribution von Software vermitteln. Zusätzlich können die Mitglieder Software Biz Community auch direkt in den Dialog mit den Experten treten und sich in den Foren mit anderen Software-Anbietern austauschen.

Software Biz Community und mixxt
Als Werkzeug für die Software Biz Community kommt mixxt zum Einsatz. mixxt entstand aus der Idee heraus, Soziale Netzwerke schnell, kostengünstig und ohne zusätzlichen Programmieraufwand einrichten zu können. Damit wurde das Rad nicht neu erfunden, aber die Nutzung des Rades stark vereinfacht. mixxt verzichtet auf komplizierte Installations- und Administrationsfunktionen und gibt dem Community-Betreiber einen einfachen, aber funktionalen Baukasten an die Hand. Auch wenn der Funktionsumfang an der ein oder anderen Stelle etwas eingeschränkt erscheint, bietet mixxt einen entscheidenden Vorteil: Die Technik läuft, somit bleiben mehr Ressourcen für andere wichtige Aspekte, wie z.B. die Inhalte und die Betreuung der Mitglieder.

XING-Gruppe und Twitter
Ergänzend zu der Community bei mixxt gibt es ergänzend auch eine XING-Gruppe „Software Biz“. Ein Twitter-Account darf bei einem Social Media-Projekt natürlich auch nicht fehlen: http://twitter.com/softwarebiz

Anmeldung
Die Mitgliedschaft in der Software Biz Community ist kostenlos. Weitere Infos und die Möglichkeiten zur Registrierung findet ihr unter http://www.software-biz-community.de
Für alle Inhaber einer mixxt-ID ist die Nutzung der Community wie gewohnt problemlos ohne erneute Registrierung möglich.

Feedback ist wie immer herzlich willkommen, ebenso natürlich auch die Weiterempfehlung an interessierte Kontakte aus dem Software-Umfeld!

Update 24.06.2009:
Aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und einer Veränderung der Projektprioritäten kann der Community-Sponsor Intel das Projekt leider nicht im geplanten Umfang weiterbetreiben. Daher muss das Projekt „Software Biz Community“ leider zum 01.07.2009 bis auf Weiteres geschlossen werden. Die ergänzende XING-Gruppe „Software Biz“ wird nach aktueller Planung bestehen bleiben.  Ob es einen Restart des Projektes geben wird, entscheidet sich voraussichtlich Ende des Jahres.

Im Test: Community-Frameworks und Community-Baukästen

Nachdem die letzten Beiträge doch eher theoretischer Natur waren, möchte ich mich heute mal einem etwas technischeren Thema widmen: Community-Software. In Vorbereitung auf ein neues Projekt habe ich in den letzten Wochen und Monaten verschiedene Lösungen getestet, die Ergebnisse möchte ich hier kurz vorstellen. Die nachfolgenden Ergebnisse sind allerdings unter dem Aspekt zu betrachten, dass hinter dem Test ein konkretes Projektvorhaben steht, die Allgemeingültigkeit der Ergebnisse somit nur beschränkt gegeben ist. Eines vorweg: eine wirkliche „Out oft the Box“-Lösung gibt es im Grunde nicht, wenn man, wie im geplanten Projekt, auch selbst Änderungen und Erweiterungen am System vornehmen möchte.

Make or Buy
Bei der technischen Plattform/Software stellt sich die grundsätzliche Frage des „make or buy“. Eine komplette Eigenentwicklung bedeutet im Regelfall auch einen hohen Aufwand in Bezug auf die benötigten Ressourcen, zumal inzwischen durchaus brauchbare Community-Lösungen auf dem Markt vorhanden sind. Der Erwerb einer „fertigen“ Community-Lösung schränkt die Weiterentwicklung durch lizenzrechtliche Fragestellungen in der Regel stark ein und ist zusätzlich mit Lizenzgebühren verbunden.
Weiterhin gibt es Community-Dienste wie Tribax oder Mixxt, die dem Community-Betreiber eine Komplettlösung an die Hand geben. Dabei hat man die Wahl zwischen einer kostenfreien Sub-Community, die im Look & Feel des „Mutternetzwerkes“ daherkommt, und einer (kostenpflichtigen) Whitelabel-Lösung. So praktisch diese Dienste sind, so eingeschränkt sind doch die Anpassungsmöglichkeiten. Dies kann für viele Projekte ausreichend sein, für das konkrete Projekt ist allerdings die Anpassbarkeit ein wichtiges Kriterium.
Eine Alternative stellt die Verwendung einer Open-Source (OS) Lösung als Entwicklungsgrundlage dar. Die Vorteile liegen hier vor allem in der Nutzung einer bereits bestehenden Funktionalität, der relativ frei gestaltbaren Weiterentwicklung sowie in der teilweise großen Anzahl verfügbarer Erweiterungen und Ansprechpartner im Rahmen der Entwickler-Gemeinschaft.

Getestete Community-Frameworks
Getestet und bewertet wurden folgende OS-Anwendungen, die grundsätzlich als Basis für die Entwicklung einer anspruchsvollen Community-Lösung dienen können:

Kriterium für die Vorauswahl waren der OS-Status bzw. ein offenliegender Quellcode, die Verwendungen von robusten und weit verbreiteten Web-Technologien (PHP, JavaScript, MySQL), die Größe der Entwicklergemeinschaft sowie eine grundsätzliche Eignung zur Entwicklung einer Community-Lösung. Im Fall von Dolphin und Socialsynapse handelt es sich allerdings nicht um klassische OS-Lösungen, da die Nutzung mit Lizenzgebühren verbunden ist. Allerdings kann und darf der Quellcode im Rahmen der Lizenz verändert werden.

Das Mittel der Wahl: Drupal
Eine komplette Darstellung der Vor- und Nachteile würde den Rahmen sprengen, daher die Ergebnisse sozusagen in der Quintessenz: Drupal eignet sich auf Basis der getesteten OS-Lösungen am besten als Software-Basis für das geplante Community-Projekt. Der Kern der Versionen 5 und 6 ist robust programmiert, weiterhin ist die Entwickler-Gemeinde ausreichend groß, so dass es eine Vielzahl von Support-Foren und auch Dokumentationen gibt. Weiterhin gibt es bereits eine größere Zahl von Community-bezogenen Modulen, so dass ein Grundstock an Funktionalitäten mit vergleichsweise geringem Aufwand implementiert werden kann. Ein weiteres wichtiges Kriterium: Drupal kommt bereits in vielen größeren Community-Projekte erfolgreich zum Einsatz, z.B. im deutschsprachigen Raum unicum.de und playboy.de. Dieser Aspekt ist definitiv nicht zu vernachlässigen, da viele andere Dienste und Frameworks im Grunde erst noch unter Beweis stellen müssen, dass sie auch für größere Community-Projekte geeignet sind.

Die Alternative: Socialsynapse
Auch wenn die Software für das aktuelle Projekt nicht den „Zuschlag“ bekommen hat, gibt es mit Socialsynapse, dem deutschen Brand für das Community-Framework Socialengine, gerade für kleine bis mittlere Projekte eine interessante Alternative, die dem „Out of the Box“ schon sehr nahe kommt. Das Grundsystem und die wichtigsten Module wie Blogs oder Gruppen sind zwar kostenpflichtig, allerdings liegen die Gebühren für eine schon recht brauchbare Lösung in einer Größenordnung von unter 500,- Euro inkl. Installation auf dem eigenen Server. Zudem gibt es auch einige kostenlose Erweiterungen und durch Socialsynapse sogar einen deutschsprachigen Support. Zu beachten ist allerdings, dass die Entwicklergemeinde, nicht zuletzt aufgrund der kommerziellen Ausrichtung, vergleichsweise klein ist.

Update 12.11.2008: Socialsynapse eingestellt
Gerade während ich den Artikel beendet habe, hat der Betreiber von Socialsynapse bekannt gegeben, dass ab sofort unter dem Label Socialsynapse nicht länger eine deutschsprachige Version von Socialengine vertrieben wird. Spannend, aber auch wieder ein weiteres Beispiel dafür, dass Nachhaltigkeit noch nicht unbedingt eine stärke in der Internetbranche ist… 😉