Das war das CommunityCamp Berlin 2010 #ccb10

Alle Jahre wieder findet im Herbst das CommunityCamp in Berlin statt. Die 2010er-Ausgabe war für mich persönlich bereits das 3. CommunityCamp in Folge. Kurz-Resumee vorweg: Gelungene Veranstaltung, tolle Location interessante Sessions und ein spannender Teilnehmer-Mix. Vielen Dank an erster Stelle an die Orga und natürlich auch an die zahlreichen Sponsoren, ohne die eine kostenlose (!) Veranstaltung in dieser Größenordung wohl kaum denkbar wäre.

10 Jahre Community Management

In den Gesprächen und Sessions war eine zunehmende Professionalisierung unter Community-Betreibern und Community Managern zu spüren. Während einige einzelne Community-Projekte schon 10 Jahre und länger existieren, hat ein Großteil der heute etablierten Online-Communitys zumindest die Startphase hinter sich gelassen. Entsprechend stehen neben dem obligatorischen Wachstum vor allem auch organisatorische Prozesse auf der Agenda. Um nur ein paar Stichworte zu nennen: Verhalten in Krisensituationen mit Medieninteresse (Stichwort: Community-Mitglieder unter Love Parade-Opfern), Rechtsfragen bei Nutzung von Social Media-Diensten, Prozessoptimierung und Messbarkeit im Community Management, Tools zur Teamorganisation und verschiedenes mehr. Besonders beeindruckt mich in diesem Zusammenhang immer wieder die (vergleichsweise überschaubare) OS-Community mit rund 500.000 Mitgliedern: Engagierte Community Manager, abgestimmte Prozesse und ein professioneller Umgang mit schwierigen Fragestellungen, wie beispielsweise Suizid oder anderen Todesfälle unter den Mitgliedern.

… und kein bisschen weise
Was sich hier angesammelt hat, ist ein großer Erfahrungsschatz, der eigentlich nur gehoben werden müsste. Um so verwunderlicher ist es dann, wenn mit einem professionellen Team und Budget ausgestattete Projekte wie die Ikea-Family Community „Hej“ sich auch heute noch jeden Schritt mühsam selbst erarbeiten müssen. Keine Frage, aus Fehlern lernt man. Aber es muss nicht jeder Fehler selbst gemacht werden. Hier kann ich nur immer wieder an die betreuenden Agenturen appelieren: Holt euch Unterstützung aus der Praxis, gerade wenn es noch keine tiefergehenden Erfahrungen mit ähnlich gelagerten Kundenprojekten gibt. Ein erfahrener Community Manager respektive Berater weiß worauf es ankommt und kann wertvollen Input aus der Praxis liefern.

Einen weiteren Appell möchte ich an die Kollegen der TU Chemnitz richten, für deren Keynote „Die User die ich rief“ im Rahmen des ersten 1. Tages gleich ein kompletter Session-Slot reserviert wurde. Über das Thema Keynote auf einem Barcamp und das gewählte methodische Vorgehen kann man sicher trefflich streiten. Aber generell wirkt es schon etwas vermessen, wenn man auf einem CommunityCamp mit (gefühlt) versammelten 1.000 Jahren Community-Erfahrung Basiswissen als wissenschaftliche Ergebnisse präsentiert und mit wirklich interessanten Fakten nicht dienen kann oder will. Passend dazu auch ein Kommentar via Twitter: „Ich habe das Gefühl, dass die Wissenschaft der Realität hinterher hängt.“

Randnotizen
Die No-Show-Rate lag bei nachdenklich stimmenden 40%. Die nachfolgende Diskussion über Anmeldegebühren und sonstige Sanktionen gehört zwar irgendwie zu einem Barcamp dazu, stimmt aber bei dieser Quote durchaus nachdenklich.
Der Bundesverband Community Management (BVCM) war als Sponsor vor Ort und hat auch seinen neuen Flyer verteilt. Obwohl sich das CommunityCamp an die ideale Zielgruppe richtet, war vielen Teilnehmern der BVCM bisher kein Begriff. Da ist also noch etwas Nachholbedarf.
Auch das Teilnehmer-Feedback via Blogs nimmt leider ab. Nach den Infos der Veranstalter waren in den vergangenen Jahren 30 – 40 Blogbeiträge im Vorfeld und nach einem Barcamp keine Seltenheit, aktuell sind es eher drei oder vier. Parallel steigt zwar durchaus die Twitter-Quote, was letztlich durch den Echtzeit-Charakter aber wenig Substanz für nachgelagerte Recherchen bietet. Dem Aufruf der Veranstalter „wer noch so etwas Antiquiertes wie ein Blog betreibt…“ sind aber erfreulicherweise viele gefolgt, wie die abschließende Blogschau zeigt.

Blogschau CommunityCamp 2010

Das war das CommunityCamp Berlin 2009

Gestern Nachmittag ist das CommunityCamp Berlin 2009 (ccb09) zu Ende gegangen. Zwei Tage lang haben sich Community Manager aus Deutschland (Österreich und der Schweiz) getroffen, um sich zu grundlegenden Themen und aktuellen Entwicklungen aus dem Community (Management) Umfeld auszutauschen.

Aus den einzelnen Sessions wurde im für Barcamps üblichen Umfang kräftig getwittert, in den Pausen wurden Videos gedreht und die Folien, Ergebnisse etc. werden in den nächsten Tagen und Wochen im CampWiki zu finden sein. Daher beschränke ich mich hier im Blog auf die allgemeinen Aspekte rund um das ccb09.

Anreise
Aufgrund der Überschneidung mit dem Herbstferien-Ende in einigen Bundesländern war die Anreise, insbesondere für die weitgereisten Autofahrer, alles andere als eine Entspannung. Entsprechend war die allgemeine Feierlaune etwas gedämpft. Zusätzlich war die Location für das „get together“ am Freitagabend leider rund 45 Minuten Fahrtweg (mit den öffentlichen Verkehrsmitteln) von der eigentlichen Location für Samstag und Sonntag und damit einem Großteil der Hotels entfernt. Anregung für 2010: Bei der Planung des Termins einen Blick in den Schulferienkalender werfen und eine idealerweise eine „get together“-Location in der Nähe aussuchen.

Sessions
Start war Samstagvormittag mit der traditionellen Vorstellungsrunde und Sessionplanung, wobei erstere angenehm kurz ausgefallen ist. Dies lag zum einen wohl an der im Vergleich zum Vorjahr (gefühlt) etwas niedrigeren Teilnehmerzahl und zum anderen haben sich die meisten doch etwas kürzer gefasst. 😉

Das Sessionangebot war ebenfalls etwas überschaubarer im Vergleich zum letzten Jahr, teilweise gab es sogar noch freie Slots. Vielleicht auch ein Effekt der Bitte der Veranstalter, die Werbe-Sessions für neue Community-Projekte und -Produkte auf ein Minimum zu reduzieren. Auf die Qualität hatte das weniger umfangreiche Angebot in meinen Augen aber keine negativen Auswirkungen, ganz im Gegenteil.

BVCM
Pünktlich zum ersten Geburtstag des Bundesverbandes für Community Management (BVCM) haben wir das ccb09 auch für ein Vorstandsmeeting und einige Feedbackgespräche mit unseren Mitgliedern genutzt. Das kommende Jahr wird auf jeden Fall spannend und interessant! Festgelegt haben wir auch schon den groben Rahmen für die anstehende Mitgliederversammlung: Januar 2010 in Frankfurt. Nähere Infos und die Einladung folgen in den nächsten Wochen.

Max Mustercommunitymanager
Die ersten Ergebnisse der vom BVCM unter Community Managern durchgeführten Umfrage wurden ebenfalls vorgestellt – kurzweilig in Form eines Rollenspiel-Interviews mit Max Mustercommunitymanager. Demnach ist der durchschnittliche Community Manager in Deutschland männlich, 27 Jahre alt, festangestellt und verdient im Schnitt knapp 37.000 Euro im Jahr. Weitere Details werden nach dem Abschluss der Befragung (Ende am 15.12.2009) vom BVCM veröffentlicht.

Orga
Die Organisatoren verdienen ohne wenn und aber 5 Sterne. Tolle Location in der cimdata Medienakademie – Getränke, Kaffee, Obst und leckeres Essen in Fülle. Herzlichen Dank an Kai-Uwe Hellmann, Vivian Pein, Oliver Ueberholz, Frank Feldmann und Christian Rasch. Hut ab!

Und sonst
Wie immer stand neben den Sessions vor allem der Austausch mit anderen Community Managern und Community Akteuren im Mittelpunkt. Dafür gibt es in meinen Augen derzeit keine bessere Veranstaltung im deutschsprachigen Raum, alleine die Gespräche sind schon die Anreise wert.

Mein Eintrag für den Wunschzettel CommunityCamp Berlin 2010 – was es hoffentlich wieder geben wird: Gefehlt hat in diesem Jahr die offizielle Party am Samstagabend, im letzten Jahr ein echtes Highlight.

Vielen Dank, ich bin auch 2010 gerne wieder dabei!

Anmeldung für CommunityCamp 2009 in Berlin freigeschaltet

Pünktlich heute um 14:09 Uhr ist die Anmeldung für das diesjährige CommunityCamp (31.10. + 01.11.2009) in Berlin freigeschaltet worden. Die Plätze sind begrenzt und im Regelfall ist die Nachfrage relativ groß. Hier geht es es direkt zur Anmeldung.

Über das CommunityCamp
Das CommunityCamp in Berlin hat sich nicht nur im Rahmen der Barcamp-Szene innerhalb kürzester Zeit einen Namen gemacht. Im Gegensatz zu vielen anderen Veranstaltungen steht der ungezwungene inhaltliche Austausch im Vordergrund und die Zahl der Community Manager und Betreiber ist erfreulich hoch. Auch wenn das Community Camp inzwischen sicherlich dem Status „Insider-Tipp“ entwachsen ist, bleibt zu hoffen, dass es auch in diesem Jahr eine inhaltlich geprägte und keine Akquise-Veranstaltung wird.

BVCM-Session
Das letztjährige CommunityCamp war im Übrigen der Rahmen für die Gründung des Bundesverband Community Management (BVCM) e.V. Auch in diesem Jahr werden wir wieder eine Session anbieten und die ersten Ergebnisse der Umfrage zum „Berufsbild Community Manager“ zur Diskussion stellen. Voraussichtlich wird es auch noch eine zweite Session geben, mehr dazu in Kürze.

Twitter Hashtag
Der offizielle Hashtag für Twitter: #ccb09

CommunityCamp & Gründung Bundesverband Community Management

Am vergangenen Wochenende konnte ich meine ersten Barcamp-Erfahrungen in Berlin sammeln, der Themenschwerpunkt des CommunityCamps lag, wie der Name vermuten lässt, im Bereich (Online-)Communities. Definitiv eine spannende und lohnende Veranstaltung mit interessanten Teilnehmern und mit jeweils über 250 Anmeldungen an beiden Tagen nicht zuletzt ein Zeichen dafür, dass sich Online-Communities immer stärker zu einem ernstzunehmenden Geschäfts- und Beschäftigungsfeld entwickeln. Vertreter der Business-Community XING waren mit Ihren (durchaus dezent gestalteten) T-Shirts mit dem Aufdruck „Wir stellen ein“ sogar direkt auf der Suche nach neuen Mitarbeitern.

Gründung des BVCM
Den Rahmen der Veranstaltung haben wir auch genutzt, um unser Projekt „Bundesverband Community Management“ (BVCM) zunächst einem größeren Publikum vorzustellen und im zweiten Schritt auch direkt den zugrundeliegenden Verein zu gründen. Auf den ersten Blick passt die Gründung eines Verbandes als „typisch deutsch“ nicht unbedingt in die Barcamp-Philosophie, um so erfreulicher war die breite und positive Resonanz auf unser Vorhaben: Im Rahmen der Vorstellungs-Session gab es viel positives und konstruktives Feedback, bei der anschließenden Vereinsgründung haben sich 23 Gründungs-Mitglieder zusammengefunden, die zu großen Teilen auch dem vorgeschriebenen (und dadurch teilweise etwas langatmigen) Gründungsprozedere beigewohnt haben.

Tom Noeding, Ideengeber und Inititator des BVCM, wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt. 2. Vorsitzende ist Silke Schippmann, Head of Community bei der Businessplattform XING. Das Amt des Schatzmeisters übernimmt Mark Ralea, Geschäftsführer von Eikyo, während sich Linda Konter, Abteilungsleiterin Online bei Unicum, im Rahmen des erweiterten Vorstandes der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit annimmt.

Das BVCM Gründerteam
Das BVCM Gründerteam - v.l. Mark Ralea, Silke Schippmann, Linda Konter, Tom Noeding, Daniel Langwasser

Die nächsten Schritte
Im Vordergrund der Arbeit des BVCM steht zunächst das Offizielle, konkret die Eintragung des Vereins in das Vereinsregister, so dass künftig unter dem Namen Bundesverband Community Management e.V. firmiert werden kann. Parallel dazu werden die ersten Arbeitskreise ins Leben gerufen, um auch die inhaltliche Arbeit des Verbandes zu starten. Der Fokus liegt dabei unter anderem auf einer genauen Definition, was den Beruf des Community Managers letztendlich ausmacht. Aus meiner Erfahrung heraus eine wichtige, aber defintiv keine triviale Fragestellung, an deren Lösung ich im Rahmen des Arbeitskreises Beruf & Qualifizierung mitarbeiten werde.

Weiterführende Infos
Die Presse-Mitteilung zur Verbandsgründung , allgemeine Informationen zum Verband und die Präsentation zum CommunityCamp sind auf der offiziellen Website des Verbandes unter http://www.bvcm.org zu finden.