Social Media Guidelines – Best Practise Beispiel Basecom

Vor einigen Monaten habe ich hier im Community Management Blog „Ein Plädoyer für Social Media-Guidelines in Unternehmen“ veröffentlicht. Das Aufstellen von verbindlichen Richtlinien für den Umgang mit Social Media-Diensten ist in Unternehmen jenseits des Atlantik schon gängige Praxis, aber auch im deutschsprachigen Raum wird die Notwendigkeit mehr und mehr erkannt. In den letzten Monaten hat sich einiges bewegt, auch wenn noch immer eine gewisse Ratlosigkeit und Unsicherheit zu spüren ist, wie die Social Media Guidelines aufgebaut sein sollten, wie umfangreich diese sein müssen, was explizit geregelt werden soll etc. Nicht zuletzt gibt es gerade in größeren Unternehmen noch zusätzliche „Hürden“ wie den Betriebsrat zu nehmen.

Best Practise Basecom
Auf der Suche nach Best Practise-Beispielen im dem deutschsprachigen Raum bin ich vor einigen Tagen via XING auf die „11 Kommunikationsrichtlinien (für stayblue, twittter und das Leben) von Basecom gestoßen, die unter anderem die regionale Community stayblue.de betreiben. Danke an Florian Stöhr von Basecom, der mir die Richtlinien freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat.

Die 11 Kommunikationsrichtlinien

  1. Sprich dich aus…
    Nimm an der Internet-Community teil und nutze sie! Sei aktiv und tausche dich mit anderen aus,
    teile deine Gedanken und lass‘ dich von anderen inspirieren. Die freiwilligen Mitarbeiter und am
    Produkt interessierte Nutzer sind auf deine Ansichten gespannt.
  2. …aber nicht zu allem
    Bitte achte penibel darauf, Geheimnisse geheim und Internas intern zu belassen (z.B.
    (Neuentwicklungen und Finanzzahlen). Wenn wir ein Produkt offiziell ankündigen, darf darüber
    natürlich öffentlich geredet werden. Um rechtliche Belange und Presseanfragen sollten sich jedoch
    nur die zuständigen Mitarbeiter kümmern.
  3. Du bist Profi
    Professionalität und Höflichkeit im Umgang mit deinen Gesprächspartnern sind für dich eine
    Selbstverständlichkeit. Wen du respektvoll behandelst, der wird dir denselben Respekt
    entgegenbringen.
  4. Gesunder Menschenverstand
    Manche Menschen haben von Respekt noch nicht so viel gehört: Aber lass Dich bitte nicht
    provozieren und provoziere selber auch nicht! Provokationen, die du als Teammitglied von Nutzern
    bekommst, richten sich gegen das Produkt, nicht gegen dich persönlich. Bleib cool und sachlich.
  5. Unsere Freunde sind Deine Freunde
    Auch wenn du das Gefühl hast, dass manche Partner und Kunden dich nur nerven wollen und du
    dich über sie ärgerst: Tu das bitte niemals in der Öffentlichkeit! Unsere Geschäftspartner und vor
    allem unseren Kunden sind wichtig – ohne sie geht gar nichts. Beachte dies in allen deinen
    Veröffentlichungen.
  6. Unser Produkt ist Dein Produkt
    Du musst nicht alles an unseren Produkten mögen, aber du musst nach außen voll dahinterstehen.
    Wenn dir etwas missfällt, dann sprich es unbedingt intern an – Verbesserungsvorschläge sind
    ausdrücklich erwünscht!
  7. Du bist das Team!
    Wo auch immer du unterwegs bist, Außenstehende werden Dich zuerst als Teammitglied ansehen.
    Sei Dir dessen bei Deinen Einträgen bewusst. Mache deutlich, wenn Du als Privatperson schreibst,
    behalte aber immer im Hinterkopf, dass der Nutzer Dich auch weiterhin als Teammitglied ansehen
    könnte und wird.
  8. Pass auf Deine und auf fremde Daten auf
    Respektiere den Wunsch Deiner Umgebung nach Privatsphäre und gönne sie Dir selbst auch. Eine
    Handynummer im Internet kann einem so manche Nacht versauen.
  9. Vir sprächen deutsh
    Auch wenn man es eigentlich nicht erwähnen muss: saubere Rechtschreibung und Grammatik
    machen oft den ganzen Unterschied zwischen einer ernst zu nehmenden und einer zweifelhaften
    Aussage aus.
  10. Es entgleitet Dir alles?
    Fehler sind menschlich. Wenn Du merkst, dass Du Mist gebaut hast, stehe dazu. Ändere Einträge
    nicht einfach unkommentiert sondern korrigiere Deine Fehler proaktiv.
  11. Fragen, Fragen, Fragen
    Wenn Du nicht mehr weiter weißt oder unsicher bist, was Du veröffentlichen darfst, rede mit Deinem
    Ansprechpartner in der Abteilung. Hinterfrage auch Dich selber vor jedem Absenden noch einmal
    und lese das Geschriebene erneut durch. Ein Text sollte dir keine Bauchschmerzen machen oder
    Zweifel aufkommen lassen.

Fazit
Wenn man Social Media verstanden hat und vor allem lebt, kann das Aufstellen von Social Media Guidelines auf einmal ganz einfach sein!

Freue mich auf Hinweise zu weiteren Best Practise-Beispiele aus dem deutschsprachigen Raum!

Community & Marketing 2.0 SUMMIT in Hamburg

Vom 16.-17. September 2009 findet im Hamburger east Hotel die Community & Marketing 2.0 SUMMIT statt. Die Veranstaltung hat zwei parallele Tracks, einer beschäftigt sich mit Community Management und der andere mit Marketing 2.0 bzw. Engagement Marketing. Fallbeispiele und Diskussionen wechseln sich dabei ab. Gegenstand sind u.a. Themen wie:

  • Was sind die Hebel für das Engagement?
  • Wie lassen sich Communitys und Social Networks aufbauen und aussteuern?
  • Wie sind Aktivitäten und Kampagnen in diesem Umfeld zu konzipieren?

Der Bundesverband Community Management (BVCM) e.V. ist Verbandspartner des Summit. Die BVCM-Mitglieder erhalten daher auch einen Sonderrabatt auf die Tickets. Weitere Infos dazu im BVCM-Blog.

Wenn alles klappt werde ich die Veranstaltung vor Ort für den Community Management Blog begleiten und zusätzlich die BVCM-Kollegen bei der Durchführung des Workshops „Community-Organisation“ unterstützen. In Vorbereitung auf diesen Workshop gibt es heute um 15 Uhr schon einen Video-Chat mit BVCM-Schatzmeister Mark Ralea.