Die Autoren von „Online-Communitys im Web 2.0: So funktionieren im Mitmachnetz Aufbau, Betrieb und Vermarktung„, Miriam Godau und Marco Ripanti, haben mir freundlicherweise ein Rezensions-Exemplar zur Verfügung gestellt.
Als erstes ist mir die vermeintlich falsche Schreibweise des Plurals Communitys aufgefallen, aus dem Englischen bin ich Communities gewohnt. Nach etwas Recherche musste ich mich hier allerdings eines besseren belehren lassen, siehe dazu auch den Kommentar zum Blogeintrag unter community2null.de. Vollständige Einigkeit scheint es aber auch bei den Autoren darüber nicht zu geben, bei der Amazon-Produktvorstellung lese ich zumindest wieder Online-Communities… 😉
Doch jetzt zum eigentlichen Inhalt: Die Autoren verstehen ihr Buch als Mitmach-Buch, d.h. es soll nicht um graue Theorie alleine gehen, sondern sozusagen eine Art Leitfaden/Anleitung zum Aufbau einer Web 2.0 Community darstellen. Aus diesem Grund ist das Buch auch mit zahlreichen Stimmen aus der Praxis aufgelockert, d.h. Interviews mit bekannten (und weniger bekannten) Köpfen aus dem Web 2.0-Umfeld, die sich passend zum jeweiligen Themenabschnitt äußern. Grundsätzlich eine sehr interessante Idee, die auch zu großen Teilen sehr gut umgesetzt ist. Im ersten Fünftel des Buches fehlte mir allerdings ein wenig die Struktur zwischen eigenen Inhalten und den Interviews, das Ganze wirkt dadurch etwas sehr zusammengestückelt. Im weiteren Verlauf des Buches ergänzen sich die fachlich fundierten Inhalte der Autoren und die Interviews dann allerdings sehr gut!
Für ein Fachbuch hätte ich mir persönlich noch gewünscht, dass die aufgestellten Annahmen, soweit möglich, direkt mit den Quellenangaben unterfüttert werden. Früher gab es dafür mal so etwas wie Fußnoten… 🙂 Das Literatur- und Quellenverzeichnis als solches ist aber sehr umfangreich.
Wie schnelllebig das Web 2.0 ist, zeigt das Buch auch, allerdings wohl eher unfreiwillig: An zahlreichen Stellen dient die Community „Happy Papa„ als positives Beispiel aus der Praxis. Obwohl das Buch erst vor einem Monat erschienen ist, scheint Happy Papa schon das zeitliche gesegnet zu haben. Etwas Werbung in eigener Sache kann den Autoren keiner verdenken, sicher wäre ein beständigeres Praxisbeispiel aber angebracht gewesen…
Fazit: Für gänzliche Neueinsteiger zum Thema Web 2.0/Online-Communities setzt das Buch etwas zu viel Wissen voraus. Wer sich bereits grundsätzlich mit dem Thema Web 2.0 beschäftigt hat und sich konkreter mit dem Aufbau einer Online-Community befassen möchte, ist mit dem Buch „Online-Communitys im Web 2.0“ sicher gut beraten, der Kaufpreis von 34,90 Euro ist ebenfalls angemessen. Gerade die zahlreichen und (jetzt noch) aktuellen Beispiele aus der Praxis habe ich bisher in dieser Form noch in keinem Buch gefunden.
Buch-Bestellung bei Amazon:
Online-Communities im Web 2.0: So funktionieren im Mitmachnetz Aufbau, Betrieb und Vermarktung