Aber was ist zu tun, wenn in der Community der erste Rauch zu sehen ist oder gar die eigene Facebook-Seite bereits lichterloh in Flammen steht?
Diese und andere Fragen möchte der Bundesverband Community Management (BVCM) in einem ganz speziellen Adventskalender beantworten. Garniert mit zahlreichen Tipps & Tricks und spannenden Anekdoten.
Ab heute bis zum 24.12. gibt es jeden Tag einen interessanten Praxis-Tipp aus dem großen Erfahrungsschatz der Mitglieder des BVCM. Wie es sich gehört, dreht sich jeder der insgesamt 24 Artikel rund um die Themen Community & Social Media Management.
Den Anfang macht heute Tanja Koppers mit Tipps zum richtigen „Moderatoren-Mix“. Ich selbst habe auch mal wieder gebloggt und darf am 04.12. meine Gedanken zum Besten geben, warum man Community-Mitgliedern mit Abwanderungsgedanken besser keine Steine in den Weg legen sollte.
Also, meine Leseempfehlung für die nächsten 24 Tage:
Aufgenommen wurde das Ganze (ungeschnitten) via Skype, also quasi “live” – ohne Netz und doppelten Boden. Für mich persönlich gleichzeitig mein erster Podcast, insofern also direkt ein Premiere im neuen Jahr…
Nachfolgend noch ein kleiner Überblick über die einzelnen Themen, in etwa chronologisch nach dem Gesprächsverlauf geordnet:
Themenblock: Daniel Langwasser und Community Management
Daniel Langwasser und sein Weg zum Thema Community Management
Was ist Community Management? Definition des Begriffs
Abgrenzung bzw. Überschneidung zum Customer Relationship Management (CRM)
Werkzeuge des Community Managements, welche Rolle spielen dabei Social Media und Soziale Netzwerke
Gibt es grundsätzliche Unterschiede im CM für B2B und B2C? Oder sind die grundlegenden Konzepte die gleichen?
Wie lässt sich Erfolg im Community Management messen, quantitativ wie qualitativ
Themenblock: Bundesverband Community Management (BVCM)
Warum ist ein Bundesverband notwenig, welche Ziele verfolgt er?
Wie viele Mitglieder und wer sind die Mitglieder (z.B. Firmen oder Einzelmitglieder, eher Agenturen oder Anwender)?
Wie können sich Mitglieder / Interessenten einbringen?
Konkrete Arbeiten oder Projekte?
Gibt es Veranstaltungen in 2012?
Wohin kann man sich wenden, wenn man Interesse an einer Mitarbeit hat?
eBusiness Podcast zum Thema Community Management
Anhören könnt ihr euch den Podcast direkt unter dem nachfolgenden Link (Dauer: ca. 37 Minuten):
Leider ist das iPhone-Headset in Verbindung mit Skype nicht die beste Wahl gewesen. Da bessere ich demnächst mal nach. Den begleitenden Artikel von Thomas gibt es direkt auf der Website zum eBusiness Podcast.
Ich freue mich auf euer Feedback und natürlich auch über den ein oder anderen Like, Share oder Tweet! Fragen beantworte ich wie immer jederzeit gerne!
Alle Jahre wieder findet im Herbst das CommunityCamp in Berlin statt. Die 2010er-Ausgabe war für mich persönlich bereits das 3. CommunityCampin Folge. Kurz-Resumee vorweg: Gelungene Veranstaltung, tolle Location interessante Sessions und ein spannender Teilnehmer-Mix. Vielen Dank an erster Stelle an die Orga und natürlich auch an die zahlreichen Sponsoren, ohne die eine kostenlose (!) Veranstaltung in dieser Größenordung wohl kaum denkbar wäre.
10 Jahre Community Management
In den Gesprächen und Sessions war eine zunehmende Professionalisierung unter Community-Betreibern und Community Managern zu spüren. Während einige einzelne Community-Projekte schon 10 Jahre und länger existieren, hat ein Großteil der heute etablierten Online-Communitys zumindest die Startphase hinter sich gelassen. Entsprechend stehen neben dem obligatorischen Wachstum vor allem auch organisatorische Prozesse auf der Agenda. Um nur ein paar Stichworte zu nennen: Verhalten in Krisensituationen mit Medieninteresse (Stichwort: Community-Mitglieder unter Love Parade-Opfern), Rechtsfragen bei Nutzung von Social Media-Diensten, Prozessoptimierung und Messbarkeit im Community Management, Tools zur Teamorganisation und verschiedenes mehr. Besonders beeindruckt mich in diesem Zusammenhang immer wieder die (vergleichsweise überschaubare) OS-Community mit rund 500.000 Mitgliedern: Engagierte Community Manager, abgestimmte Prozesse und ein professioneller Umgang mit schwierigen Fragestellungen, wie beispielsweise Suizid oder anderen Todesfälle unter den Mitgliedern.
… und kein bisschen weise
Was sich hier angesammelt hat, ist ein großer Erfahrungsschatz, der eigentlich nur gehoben werden müsste. Um so verwunderlicher ist es dann, wenn mit einem professionellen Team und Budget ausgestattete Projekte wie die Ikea-Family Community „Hej“ sich auch heute noch jeden Schritt mühsam selbst erarbeiten müssen. Keine Frage, aus Fehlern lernt man. Aber es muss nicht jeder Fehler selbst gemacht werden. Hier kann ich nur immer wieder an die betreuenden Agenturen appelieren: Holt euch Unterstützung aus der Praxis, gerade wenn es noch keine tiefergehenden Erfahrungen mit ähnlich gelagerten Kundenprojekten gibt. Ein erfahrener Community Manager respektive Berater weiß worauf es ankommt und kann wertvollen Input aus der Praxis liefern.
Einen weiteren Appell möchte ich an die Kollegen der TU Chemnitz richten, für deren Keynote „Die User die ich rief“ im Rahmen des ersten 1. Tages gleich ein kompletter Session-Slot reserviert wurde. Über das Thema Keynote auf einem Barcamp und das gewählte methodische Vorgehen kann man sicher trefflich streiten. Aber generell wirkt es schon etwas vermessen, wenn man auf einem CommunityCamp mit (gefühlt) versammelten 1.000 Jahren Community-Erfahrung Basiswissen als wissenschaftliche Ergebnisse präsentiert und mit wirklich interessanten Fakten nicht dienen kann oder will. Passend dazu auch ein Kommentar via Twitter: „Ich habe das Gefühl, dass die Wissenschaft der Realität hinterher hängt.“
Randnotizen
Die No-Show-Rate lag bei nachdenklich stimmenden 40%. Die nachfolgende Diskussion über Anmeldegebühren und sonstige Sanktionen gehört zwar irgendwie zu einem Barcamp dazu, stimmt aber bei dieser Quote durchaus nachdenklich.
Der Bundesverband Community Management (BVCM) war als Sponsor vor Ort und hat auch seinen neuen Flyer verteilt. Obwohl sich das CommunityCamp an die ideale Zielgruppe richtet, war vielen Teilnehmern der BVCM bisher kein Begriff. Da ist also noch etwas Nachholbedarf.
Auch das Teilnehmer-Feedback via Blogs nimmt leider ab. Nach den Infos der Veranstalter waren in den vergangenen Jahren 30 – 40 Blogbeiträge im Vorfeld und nach einem Barcamp keine Seltenheit, aktuell sind es eher drei oder vier. Parallel steigt zwar durchaus die Twitter-Quote, was letztlich durch den Echtzeit-Charakter aber wenig Substanz für nachgelagerte Recherchen bietet. Dem Aufruf der Veranstalter „wer noch so etwas Antiquiertes wie ein Blog betreibt…“ sind aber erfreulicherweise viele gefolgt, wie die abschließende Blogschau zeigt.
Im Rahmen des gestern zu Ende gegangenen Community & Marketing 2.0 Summit 2010 gab es am zweiten Tag einen OpenSpace-Workshop zum Thema „Konfliktmanagement in der Moderation“. Vorgeschlagen hatte das Thema der Bundesverband Community Management (BVCM), die Ergebnisse sind aber natürlich das Produkt der insgesamt 14 teilnehmenden Community Managerinnen und Community Manager. Leider habe ich noch keine vollständige Teilnehmer-Liste vorliegen, wird aber nachgereicht wenn möglich.
Nachfolgend eine kurze Zusammenfassung unserer Ergebnisse.
Prevention / Vorstufe:
Jeder ist gefährdet – insbesondere neue Community Manager
Wie viel gibt man von sich als Community Manager preis? Nutzung von Fake-Profilen?
Schulung und gute Einarbeitung neuer Mitarbeiter,
Team Account versus Fake Profil oder „echter“ Mitarbeiter,
reagieren Mitglieder auf Teamprofile eher entfremdet / aggressiv?
Andere Mitglieder zur „deeskalierenden Verteidigung“ nutzen, wo das Mitglied Dinge sagen kann/darf, was Mitarbeiter nicht dürfen/können,
wer wann editiert sollte dokumentiert werden – das hilft!
User testen lassen, Feedback einarbeiten
Akuter Fall:
Schwierige Mitglieder / Trolle: Menschlich ansprechen, am besten mal offline kennen lernen oder zumindest telefonieren – funktioniert fast immer!
Negative Energien kanalisieren! (Aufgaben geben)
Gut dokumentieren, aber: niemals in die Defensive geraten, Transparenz über Vorgehensweise ist wichtig, runter kommen, durchatmen, abgeben lernen!
Moderationstechnik wenn man als Community Manager nicht mehr antworten kann: „Auflaufen lassen“ (dem Mitglied den Spiegel vorhalten). Es lohnt sich oft, das Mitglied ins Leere laufen oder sich selbst unglaubwürdig machen lassen
Es gibt Situationen, da muss man sich entschuldigen bei der Community – aber: Immer mit Learning / Ausblick!
Rückendeckung vom CEO – aber: Texte unbedingt!!! mit Community Management abstimmen
Vielen Dank natürlich an alle Teilnehmer!
Eine etwas ausführlichere Version der Ergebnisse wird demnächst im BVCM-Blog und in der BVCM XING-Gruppe veröffentlicht.
Am 29.09. und 30.09.2010 findet das diesjährige Community & Marketing 2.0 Summit in Hamburg statt. Zusätzlich gibt es am 28.09. noch einen vorgelagerten Seminartag, u.a. mit einem Schwerpunkt im Bereich Community Management (Referent Thomas H. Kaspar, Chip).
Referenten
Im letzten Jahr war mein größter (und im Prinzip einziger) Kritikpunkt, dass etwas der Praxisbezug für Community Manager fehlte. Grau ist alle Theorie, wenn der Link zur Praxis zu kurz kommt. Hier haben die Veranstalter in diesem Jahr stark nachgebessert und legen einen echten Schwerpunkt auf Praxisberichte von und für Community Manager, u.a. sind bisher folgende Referenten angekündigt:
Eva-Maria Goldmann
Senior Community Managerin, Monster Worldwide Deutschland GmbH
Susanne Hehl
Online-Redakteurin (Community-Management) , Schulen ans Netz e.V.
Karen Meike Liller
Social Media Specialist Central Europe, STA Travel GmbH
Stephan Mosel
Community-Manager, qype.de
Rebecca Newton
Chief Community & Safety Officer (CCSO), Mind Candy, London UK
Tom Noeding
Community Manager (evangelisch.de), Hansisches Druck- und Verlagshaus GmbH
Claudia Sommer
Webmanager, Greenpeace e.V.
Beate Steffens
Community Managerin, Greenpeace e.V.
Florian Stöhr
Community-Manager, stayblue.de
Dr. Torsten Wingenter
Global Coordination Social Media Marketing, Deutsche Lufthansa AG
Da ich einen Großteil der oben genannten Referenten bereits persönlich im Rahmen des BVCM, dem Communitystammtisch 2.0 Frankfurt und anderen Veranstaltungen kennenlernen durfte, freue mich schon jetzt auf spannende und informative Praxisberichte rund um die Themen Community Management, Community Marketing und Social Media.
Weiterhin gibt es weitere (namhafte) Referenten für die Schwerpunkte Social Media und Marketing, u.a. von Coca Cola, Fiat und der ARD. Unter Referenten kann die aktuelle Liste eingesehen werden.
Bundesverband Community Management (BVCM)
Von Seiten des BVCM gestalten wir in diesem Jahr keinen offiziellen Programmpunkt, allerdings unterstützen wir die Veranstaltung sehr gerne als Verbands- und Medienpartner. Zusätzlich wird es am Abend des 29.09. im Anschluss an die Vorträge ein Community Manager Get Together geben, welches durch den BVCM organisiert wird. Die Location steht noch nicht fest. Wer auf dem Laufenden gehalten werden möchte, meldet sich am besten in der BVCM XING-Gruppe an oder schaut vor dem Community Summit hier im Community Management Blog vorbei.
Community Management Blog
Wie schon im letzten Jahr, werde ich nach aktueller Planung im September ebenfalls vor Ort sein und hier im Blog und natürlich auch via den zugehörigen Twitter-Account über die Highlights berichten.
Anmeldung
Nach den größtenteils positiven Erfahrungen aus dem letzten Jahr und im Hinblick auf die aktuelle Referenten-Liste kann ich eine Teilnahme am diesjährigen Community Summit guten Gewissens empfehlen.
Übrigens: Die Leser des Blogs erhalten einen Rabatt von 10% auf den jeweiligen Ticketpreis. Herzlichen Dank hierfür an die Veranstalter des Community & Marketing 2.0 Summit. Wer Interesse am Rabatt-Code hat, kann mich gerne via E-Mail an info@langwasser.de kontaktieren.
Bis dato existierte für den Begriff Community Management (zumindest im deutschsprachigen Raum) keine allgemeingültige Definition. Im letzten Jahr hatte ich daher in Vorbereitung einer Veröffentlichung bereits eine erste (nicht offizielle) Definition zum Thema erstellt.
Im Rahmen des Bundesverband Community Management e.V. (BVCM), dessen 2. Vorsitzender ich bin, haben wir in den vergangenen Wochen gemeinsam mit den BVCM-Mitgliedern und weiteren Community Managern aus dem Skype-Chat (vielen Dank!) die erste offizielle Definition des Aufgabengebietes „Community Management“ erarbeitet. Diese ist heute im BVCM-Blog veröffentlicht worden:
„Community Management ist die Bezeichnung für alle Methoden und Tätigkeiten rund um Konzeption, Aufbau, Leitung, Betrieb, Betreuung und Optimierung von virtuellen Gemeinschaften sowie deren Entsprechung außerhalb des virtuellen Raumes. Unterschieden wird dabei zwischen operativen, den direkten Kontakt mit den Mitgliedern betreffenden, und strategischen, den übergeordneten Rahmen betreffenden, Aufgaben und Fragestellungen.“
Ende Februar war ich für den BVCM auf dem zweitägigen Seminar „Der Community Manager“. Am Ende des zweiten Tages gab es dann noch eine Multiple-Choice Prüfung rund um das Thema Community Management, angelehnt an die Seminarinhalte. Ziel der Prüfung: Das Zertifikat „Community Manager“
Die Prüfung habe ich dann wohl (Gott sei dank…) bestanden, heute war das Zertfikat in der Post. Ob sich mein Leben als zertifizierter Community Manager ab morgen ändern wird? Ich bin gespannt und werde berichten… 😉
Ende 2007, als ich den endgültigen Entschluss gefasst hatte, meinen Job zu kündigen und mich wieder komplett dem Thema Community Management zu widmen, war ich auf der Suche nach interessanten Kontakten in der Community Manager-Szene im Rhein-Main Gebiet. Mein erster „Treffer“ auf der intensiven Suche war Tom Noeding, der damals den Communitystammtisch 2.0 in Frankfurt gerade wieder ins Leben gerufen hatte. Knapp 3 Jahre später haben wir (gemeinsam mit Silke, Linda und Mark) den Bundesverband Community Management ins Leben gerufen, Tom ist im wahrsten Sinne des Wortes Community-Evangelist geworden und ich habe die Organisation des Communitystammtisch 2.0 von Tom geerbt. Ein Interview im Rahmen der Reihe „5 + 1 Frage an…“ ist also mehr als überfällig…
Wie immer der Hinweis: Zusätzliche Fragen an den Interviewpartner können natürlich gerne wieder über die Kommentarfunktion gestellt werden.
Stell dich bitte kurz vor: Was machst du beruflich, was machst du privat?
Seit April 2009 arbeite ich als Community Manager in Festanstellung für das neue Publikumsportal der EKD (www.evangelisch.de). Mein Privatleben dreht sich fast ausnahmslos um die Familie. Frau und Kind halten mich ordentlich auf Trab… und das ist auch gut so 😉
Wie bist du zum Thema Community Management gekommen und was war dein erster Berührungspunkt mit den vielgerühmten „Social Networks“?
Bis zum Community Management war es für mich ein langer Weg. Wie viele meiner Altersgenossen waren Mailboxsysteme meine „Einstiegsdroge“. Die Details würden schnell den Rahmen sprengen, deshalb hier mal nur die wichtigsten Tags:
fido.net
BTX (Chatten im BTX-Deutsch = Tickern)
Teledialog & Geschlossene Benutzergruppen (GBG)
Compuserve
Usenet
Mailinglisten
Mailinglisten habe ich Mitte bis Ende der Neunziger einige moderiert. Die Bekannteste war „tresurbain“. Darin ging es hauptsächlich um lokale, subkulturelle Veranstaltungshinweise und Partyreviews aus Frankfurt und Umgebung, stets gewürzt mit einer gehörigen Portion Gossip.
Was ist für dich persönlich Community Management?
Die Tatsache, dass ich sehr lange über diese Antwort nachgegrübelt habe, beweist mir dass es darauf keine einfache/n Antwort/en gibt. Grob formuliert, umfasst Community Management alle Bereiche von der Planung/Konzeption über das Projektmanagement während der technischen Realisierung bis hin zur Gewinnung und Betreuung der Mitglieder sowie die dauerhafte inhaltliche und technische Weiterentwicklung der Plattform. Das klingt im ersten Moment recht simpel doch verbirgt sich hinter jedem einzelnen Aspekt eine Vielzahl an sehr spezifischen Aufgaben und Anforderungen, welche obendrein nicht isoliert betrachtet werden dürfen. Um diesen Umstand etwas zu verdeutlichen hatte ich vor einiger Zeit mal diese „7 Rollen (Leben) des Community Managers“ formuliert:
Der CM als Marketer (Mitgliedergewinnung, SEO, SMO etc.)
Der CM als Kontakter (Interne Zusammenarbeit mit Technik, Marketing, Geschäftsleitung usw.)
Der CM als Spin Doctor (PR & Öffentlichkeitsarbeit, Speaking Engagements)
Der CM als Teilnehmer (Mitmachen, Zuhören, Teilhaben am Community-Alltag)
Der CM als Organisator (Messen, Events, Seminare, Roadshows, Mitgliedertreffen etc.)
Der CM als Führungskraft (Erfolgreiches Teamwork)
Der CM als Moderator (Gruppen, Foren, Chats, Mailinglisten, externe Sites)
Anhand dieser „7 Hüte“ erhält man durchaus eine gewisse Vorstellung dessen, was Community Management heute leisten muss. Und dabei ist diese Aufzählung keineswegs vollständig. So rückt beispielsweise das Thema „Kennzahlen und Erfolgsmessung von Communities“ aktuell immer stärker in den Vordergrund. Es führt kein Weg mehr daran vorbei: Ein Community Manager muss seine Zahlen kennen. Sie liefern die Grundlage für Zielvereinbarungen, die Höhe von Budgets und machen eine Erfolgskontrolle überhaupt erst möglich. Mir ist bewusst, dass viele Community Manager gerade mit diesem Punkt Schwierigkeiten haben. Uns allen muss jedoch klar sein, dass unsere Arbeit am Ende des Tages weniger anhand von „weichen“ Faktoren wie Mitgliederzufriedenheit bewertet wird, sondern eben an diesen konkret messbaren Kennzahlen.
Was war dein größtes Highlight in Verbindung mit dem Thema Community Management?
Die acht Monate beim US-Startup MOLI.com in 2008 waren für mich eine extrem spannende Zeit, an die ich selbst heute gelegentlich noch etwas wehmütig zurückdenke. Bei den Amerikanern habe ich gelernt, dass im Community-Business letztlich alles möglich ist – im positiven und negativen Sinne. In unserer Branche lernt man nie aus und vorallem gibt es in Bezug auf persönliche Karrierechancen nach oben hin keine Grenzen. Es lohnt sich in jedem Fall, auch mal über den deutschen Tellerrand hinauszuschauen. Mag der Community-Hype auch vorbei sein, so sollte uns dies nicht darüber hinwegtäuschen, dass in den kommenden Jahren gerade grössere, international aufgestellte Firmen und Organisationen (NGO’s, Verbände, Religionsgemeinschaften etc.) in Communities investieren werden. Gerade in jüngster Zeit investieren beispielsweise russische Oligarchen verstärkt in Social Networks und innovative Web 2.0-Startups. Da wären wir schon bei einem weiteren „Leben“ – Der Community Manager als Broker/Trader/Investmentbanker! In diesem Punkt habe ich eine sehr klare und lebendige Vision: Die Erfolgreichsten unserer Zunft werden über kurz oder lang den Sprung auf’s internationale Parkett wagen und dort für ihre jeweiligen Aufraggeber sogenannte Community-Portfolios aufbauen und ggf. gewinnbringend veräussern. Diese strategische Vorgehensweise ist am ehesten mit der von Hedgefonds-Managern zu vergleichen, mit dem Unterschied, dass wir mit unserem Handeln sicherlich keine Finanzkrise auslösen werden. 😉
An welche Erfahrung denkst du dabei weniger gerne zurück?
Ich habe in den zurückliegenden Jahren sehr viel Lehrgeld zahlen müssen. Fast sämtliche Arbeitgeber, für die ich als Community Manager tätig war, gingen im Zuge des Dotcom-Crashs (2001) und der Finanzkrise (2008) pleite. Das war manchmal ganz schön frustrierend. Doch in der Retrospektive möchte ich diese Erfahrungen nicht missen. Überdies habe ich nach und nach aus der Not eine Tugend gemacht. Heute habe ich keine Angst mehr vor Arbeitsplatzverlust. Ich kann letztlich nur dazulernen und mit jeder neuen beruflichen Herausforderung betrete ich zugleich neues Terrain. So lange man sich selbst nichts vormacht und seinen Eigenanteil am Erfolg oder Misslingen einer Community realistisch einzuschätzen weiss, kann man eigentlich nur besser werden. Mit der Zeit entwickelt man ein solides berufliches Selbstverständnis und lernt, seinen persönlichen Marktwert zu beurteilen. Letzteres ist bei Gehaltsverhandlungen und Bewerbungsgesprächen von unschätzbarem Nutzen, denn wer sein Wunschgehalt nicht mit überzeugenden Argumenten untermauern kann, wird sich mit deutlich weniger zufrieden geben müssen oder bleibt komplett auf der Strecke.
Zusatzfrage: Welche Frage wolltest du schon immer mal in einem Interview beantworten, die dir aber noch nie gestellt worden ist
Wieviel verdienst Du? 😉
Analog zum steigenden Bedarf an Community Managern sind auch Fortbildungsangebote gefragt. Die Seminarbeschreibungen hören sich erfahrungsgemäß immer spannend und interessant an, eine Rückschluss über die letztendliche Qualtität der Inhalte und Referefenten kann man aber nur selten ziehen.
Über den BVCM erreichen uns immer wieder Anfragen, welche Seminare für Community Manager wir empfehlen können. Da wir nicht die Katze im Sack empfehlen möchten, schauen wir uns Fortbildungsangebote, Seminare und Kongresse nach Möglichkeit persönlich an.
Daher hat es uns sehr gefreut, dass die Organsitoren des ManagementCircle uns zum Seminar„Der Community Manager“ eingelanden haben. Herzlichen Dank! Das Seminar wird bereits seit 2001 angeboten. Ein Zeitraum, der mich persönlich zugegebermaßen erstaunt hat, vor allem wenn man bedenkt, dass das Thema Community Management erst seit 2 – 3 Jahren zunehmend in der Wirtschaft an Aufmerksamkeit gewinnt.
Seminar Frankfurt, 25. + 26.02.2010
Veranstaltungsort für das zweitägige Seminar war dieses mal Frankfurt. Hauptreferent war Professor Klaus Oestreicher (The University of Worcester), als Gastdozent war Dr. Manfred Langen (Siemens AG) geladen. Insgesamt hatten 8 Teilnehmer das Seminar gebucht, die erstaunlicherweise alle praktisch in die Arbeit als Community Manager eingebunden waren. Tatsächlich also nicht der erwartet hohe Anteil an Entscheidern.
Seminar-Inhalte / Ziele
Postuliertes Seminar-Ziele sind die Entwicklung kreativer Konzepte, das Gewinnen neuer Mitglieder und die Kundenbindung im Web. Entsprechend breit gestreut war das Seminar-Programm, nachfolgend ein Auszug:
Der Community Manager – Herausforderung, Aufgaben und Integration im Marketing-Mix
Entwicklung und Optimierung eines zielgerichteten Community-Konzepts
Aufbau und Implementierung von Web-Communities
Der Community Manager als Wertschöpfer
Herausforderungen des Pre- und After-Sales
Welche Risiken bestehen in einer Community
Bedürfnisse der Kunden erkennen und nutzen
Vertrauen und Loyalität schaffen: Community Mitglieder binden
Weiterentwicklung – Communities lebendig halten
Controlling: Wichtige Kennzahlen zur Erfolgsmessung und -steuerung
Organisation / Referenten
Die Organisation und die Betreuung während des Seminars kann ich guten Gewissens als nachezu perfekt bezeichnen. Sehr freundliches Personal, ausführliche und hochwertige Seminar-Dokumentation und ein angenehmer Zeitplan mit ausreichend Pausen. Man merkt, dass hier Profis am Werk sind.
Seminare leben neben den Inhalten zu großen Teilen auch von den Referenten. Hier ein großes Kompliment an den Seminarleiter und Hauptreferenten Professor Ostereicher, der es ganz hervorragend verstanden hat, die Inhalte interessant und kurzweilig zu vermitteln und dabei auch auf die einzelnen Teilnehmer mit den jeweiligen konkreten Projekten einzugehen. Der Gastreferent von der Siemens AG konnte leider das (durchaus spannende) Knowledge Management-Projekt von Siemens nicht in gleichem Maße interessant und kurzweilig gestalten.
Aufbau / Praxisbezug
Der Fokus Seminarinhalte liegt sehr stark auf dem Thema Marketing. Dies ist wohl zum einen dem Umstand geschuldet, dass dies das Fachgebiet von Prof. Ostereicher ist und zum anderen entspricht dies auch der Sichtweise vieler Unternehmen. In der Gesamtorganisation ist das Community Management in vielen Fällen im Marketing angesiedelt, teilweise auch im Kundenservice.
Für die strategische Ausrichtung und Planung eines (neuen) Community-Projektes in einer größeren Unternehmung sind die Seminarinhalte passend. Man gewinnt einen guten Überblick, welche neuen Herausforderungen sich im Dialog mit den Kunden ergeben und auf welche Aspekte bei der Planung Rücksicht genommen werden sollte. Wichtige Themen wie Zielgruppe, Strategie und Einbindung in die Unternehmung wurden ebenfalls behandelt.
Deutlich zu kurz gekommen ist in meinen Augen allerdings der Bezug zur Praxis. Es ist grundsätzlich immer schwierig, alle Interessen unter einen Hut zu bringen. Aber wenn ein Seminar den Titel „Der Community Manager“ trägt, ist der Bezug zur Praxis ebenso wichtig wie die theoretischen Grundlagen. Beispielsweise wäre interessant gewesen, welche Aspekte bei der Planung eines Communityprojektes wichtig sind (eigene Community oder dezentrales Community Management), wie neue Mitglieder konkret gewonnen werden können, wie der Dialog mit den Kunden aufgebaut werden kann und welcher Schnittstellen es in der Unternehmung für den Community Manager bedarf.
Sehr interessant und mit einigen neuen Aspekten versehen war für mich persönlich das Thema Controlling, konkret ging es um Kennzahlen zur Erfolgsmessung und -steuerung. Ein zentrales Thema, wenn um die Bewertung der Arbeit eines Community Managers geht. Hier kann das Community Management noch sehr viel vom Marketing und anderen Fachdisziplinen lernen, dazu schreibe ich demnächst aber nochmal einen separaten Artikel.
Fazit
Würde ich das Seminar „Der Community Manager“ weiterempfehlen? Grundsätzlich ja, allerdings mit folgenden Einschränkungen: Die Seminarinhalte liefern einen guten und interessanten Überblick darüber, welche neuen Herausforderungen Online-Communitys mit sich bringen und welche Aspekte in der Gesamtbetrachtung Unternehmen – Community – Kunde eine Rolle spielen. Das Seminar ist allerdings keine Praxisschulung für Community Manager, die Unterstützung in der täglichen Arbeit suchen.
Preislich liegt das zweitägige Seminar mit 1.895,- (netto, zzgl. MwSt.) am oberen Ende der Skala, für das Gesamtpaket aber noch angemessen. Letztlich liegt ja hier ohnehin meist die Entscheidung beim Unternehmen, was das Fortbildungsbudget noch her gibt.
Weitere Fortbildungssangebote 2010 (kein Anspruch auf Vollständigkeit):
Die durch Mitglieder des Bundesverband Community Management e.V. veranstalteten Communitystammtische haben sich inzwischen zu einer festen Größe für den Austausch und die Vernetzung in der Community-Szene entwickelt. Zielgruppe sind dabei nicht nur Community Manager, sondern im Prinzip alle, die sich professionell mit dem Thema Online-Communities und Social Networking beschäftigen, beispielsweise Social Media Manager und Online Marketing Manager.
Neben den etablierten Stammtischen in Frankfurt und Hamburg wird es im Februar erstmals auch einen Communitystammtisch in Berlin geben. Eigentlich längst überfällig, da sich Berlin mehr und mehr auch zur Community-Hauptstadt entwickelt und immer mehr etablierte Unternehmen und Start-Ups aus dem Community-Umfeld anzieht. Vielen Dank an Mark, der die Organisation des Berliner Communitystammtisches übernommen hat.
Termine in 2010 für die Stammtische in Berlin, Hamburg und Frankfurt:
Die jeweils aktuell durch den BVCM veranstalteten Termine, allen voran die regional stattfindenden Communitystammtische, können über die XING-Eventsuche eingesehen werden.