Jobsuche für Community Manager

Einfache Frage: Wo finde Jobs für Community Manager?

Die Antwort ist weniger trivial, daher möchte ich an dieser Stelle ein paar interessante Quellen zusammenstellen. Sicher nicht zwingend Geheimtipps, aber hoffentlich eine brauchbare Übersicht mit der ein oder anderen Anregung.

Job != Jobtitel
Nicht überall wo Community Manager draufsteht, ist auch zwangsläufig ein Community Manager drin. Und umgekehrt das gleiche Spiel: Auch wenn ein Unternehmen vielleicht einen Community Manager gesucht, lautet der Jobtitel gänzlich anders. Die Problematik ist gerade im Bereich Community Management noch sehr breit gestreut, so dass sich die Suche nach (quasi) synonym verwendeten Begriffen durchaus lohnen kann. Einige Jobbezeichnungen / -kategorien, die mir bisher im Zusammenhang mit Aufgaben als Community Manager untergekommen sind:

  • Social Media Management
  • Online Content Management
  • Online-Redaktion
  • Foren-Moderation
  • Online Produkt Management
  • Online Konzeption
  • Portalmanagement
  • Customer Care / Kundenbetreuung
  • Online Marketing

Jobbörsen
Neben den üblichen Verdächtigen (Monster, Jobs.de, Stepstone, Jobscout) sind gerade im Bereich Community Management / Social Media viele Jobs an weniger zentralen Punkten ausgeschrieben. Zum einen bietet es sich auf Grund der Nähe zum Thema an, die Jobs z.B. auch über Social Media-Kanäle auszuschreiben. Zum anderen scheint hier auch ein gewisser Ehrgeiz zu entstehen, einen Job im Community Management über ein Soziales Netzwerk zu besetzen. Gleiches gilt analog für den Bereich Social Media, hier gefühlt sogar noch verstärkt. Nachfolgend einige Anlaufstellen, die immer wieder für interessante Angebote gut sind:

Events & Networking
Wer sich mit Communitys beschäftigt, schreibt sich das Thema Netzwerk(en) quasi selbst auf die Fahnen. Entsprechend hilfreich ist es auch, sich in der Branche und auf einschlägigen Events zu bewegen. Neben den oben erwähnten Community-Stammtischen des BVCM sind mir noch folgende Events eingefallen:

Weiterhin evtl. auch die diversen Social Media Stammtische bzw. Veranstaltungen zu den oben genannten Jobkategorien, die man vielleicht nicht auf den ersten Blick mit dem Thema Community Management verbindet.

Weiteres
Nicht zu vergessen sind die jeweiligen Karriere-Seiten der einzelnen Unternehmen, speziell der bekannteren Sozialen Netzwerke.

Wer kann sonst noch Hilfestellung geben? Eine der besten Hilfestellungen können auch diejenigen geben, die sich bereits in der Branche bewegen: Community Manager. Auch wenn sicher der ein oder andere Kollege jetzt fluchen wird: Fragen kostet nichts und wer einen Job als Community Manager sucht, sollte sich nicht scheuen, mal den ein oder anderen Community Manager anzusprechen. Gleiches gilt natürlich auch für meine BVCM-Vorstandskollegen und mich.

Auch an dieser Stelle wieder meine Bitte an euch: Wenn ihr Ergänzungen zu den oben genannten Punkten habt, freue ich mich über jeden Tipp und Hinweis.

Das war das CommunityCamp Berlin 2010 #ccb10

Alle Jahre wieder findet im Herbst das CommunityCamp in Berlin statt. Die 2010er-Ausgabe war für mich persönlich bereits das 3. CommunityCamp in Folge. Kurz-Resumee vorweg: Gelungene Veranstaltung, tolle Location interessante Sessions und ein spannender Teilnehmer-Mix. Vielen Dank an erster Stelle an die Orga und natürlich auch an die zahlreichen Sponsoren, ohne die eine kostenlose (!) Veranstaltung in dieser Größenordung wohl kaum denkbar wäre.

10 Jahre Community Management

In den Gesprächen und Sessions war eine zunehmende Professionalisierung unter Community-Betreibern und Community Managern zu spüren. Während einige einzelne Community-Projekte schon 10 Jahre und länger existieren, hat ein Großteil der heute etablierten Online-Communitys zumindest die Startphase hinter sich gelassen. Entsprechend stehen neben dem obligatorischen Wachstum vor allem auch organisatorische Prozesse auf der Agenda. Um nur ein paar Stichworte zu nennen: Verhalten in Krisensituationen mit Medieninteresse (Stichwort: Community-Mitglieder unter Love Parade-Opfern), Rechtsfragen bei Nutzung von Social Media-Diensten, Prozessoptimierung und Messbarkeit im Community Management, Tools zur Teamorganisation und verschiedenes mehr. Besonders beeindruckt mich in diesem Zusammenhang immer wieder die (vergleichsweise überschaubare) OS-Community mit rund 500.000 Mitgliedern: Engagierte Community Manager, abgestimmte Prozesse und ein professioneller Umgang mit schwierigen Fragestellungen, wie beispielsweise Suizid oder anderen Todesfälle unter den Mitgliedern.

… und kein bisschen weise
Was sich hier angesammelt hat, ist ein großer Erfahrungsschatz, der eigentlich nur gehoben werden müsste. Um so verwunderlicher ist es dann, wenn mit einem professionellen Team und Budget ausgestattete Projekte wie die Ikea-Family Community „Hej“ sich auch heute noch jeden Schritt mühsam selbst erarbeiten müssen. Keine Frage, aus Fehlern lernt man. Aber es muss nicht jeder Fehler selbst gemacht werden. Hier kann ich nur immer wieder an die betreuenden Agenturen appelieren: Holt euch Unterstützung aus der Praxis, gerade wenn es noch keine tiefergehenden Erfahrungen mit ähnlich gelagerten Kundenprojekten gibt. Ein erfahrener Community Manager respektive Berater weiß worauf es ankommt und kann wertvollen Input aus der Praxis liefern.

Einen weiteren Appell möchte ich an die Kollegen der TU Chemnitz richten, für deren Keynote „Die User die ich rief“ im Rahmen des ersten 1. Tages gleich ein kompletter Session-Slot reserviert wurde. Über das Thema Keynote auf einem Barcamp und das gewählte methodische Vorgehen kann man sicher trefflich streiten. Aber generell wirkt es schon etwas vermessen, wenn man auf einem CommunityCamp mit (gefühlt) versammelten 1.000 Jahren Community-Erfahrung Basiswissen als wissenschaftliche Ergebnisse präsentiert und mit wirklich interessanten Fakten nicht dienen kann oder will. Passend dazu auch ein Kommentar via Twitter: „Ich habe das Gefühl, dass die Wissenschaft der Realität hinterher hängt.“

Randnotizen
Die No-Show-Rate lag bei nachdenklich stimmenden 40%. Die nachfolgende Diskussion über Anmeldegebühren und sonstige Sanktionen gehört zwar irgendwie zu einem Barcamp dazu, stimmt aber bei dieser Quote durchaus nachdenklich.
Der Bundesverband Community Management (BVCM) war als Sponsor vor Ort und hat auch seinen neuen Flyer verteilt. Obwohl sich das CommunityCamp an die ideale Zielgruppe richtet, war vielen Teilnehmern der BVCM bisher kein Begriff. Da ist also noch etwas Nachholbedarf.
Auch das Teilnehmer-Feedback via Blogs nimmt leider ab. Nach den Infos der Veranstalter waren in den vergangenen Jahren 30 – 40 Blogbeiträge im Vorfeld und nach einem Barcamp keine Seltenheit, aktuell sind es eher drei oder vier. Parallel steigt zwar durchaus die Twitter-Quote, was letztlich durch den Echtzeit-Charakter aber wenig Substanz für nachgelagerte Recherchen bietet. Dem Aufruf der Veranstalter „wer noch so etwas Antiquiertes wie ein Blog betreibt…“ sind aber erfreulicherweise viele gefolgt, wie die abschließende Blogschau zeigt.

Blogschau CommunityCamp 2010